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JOE KIENEMANN
Der beliebte Rundfunk-Redakteur, -Autor, -Produzent und -Moderator mit
der samtig-sonoren, Vertrauen erweckenden Stimme, weiß, wovon er
in seinen etwa 200 Jazz-Sendungen pro Jahr sprach, denn er ist selbst
ein begnadeter Jazz-Musiker mit solider klassischer Ausbildung, der sich
als "Radio-Jazz-Onkel" leidenschaftlich dafür einsetzt,
dass der Jazz endlich die gleiche kulturelle Anerkennung findet wie die
so genannte E-Musik (Klassik). Mit sechs Jahren hat er Klavier, mit zehn
Cello und mit zwölf Trompete gelernt. Das Klavier wurde sein Hauptinstrument.
Dass Joe Kienemann als Rundfunk-Jazzprogramm-Macher seine eigene große
Musikerpersönlichkeit immer fair und korrekt in den Hintergrund gestellt
hat, ist wohl der Grund dafür, dass er überregional heute noch
als Geheimtipp gilt. Das kann sich nun ändern, denn seit Mai 2003
hat er, nach über 30 Jahren Rundfunktätigkeit, das Mikrophon
an Jüngere übergeben und will in Zukunft nur noch Pianist sein.
Er lebt seit 1960 in München, wo er sein Jura-Studium abschließen
wollte, aber bald professioneller Musiker wurde und seitdem als eine der
stärksten Musikerpersönlichkeiten, vor allem mit seinem Trio
aus der hochkarätigen Münchner Jazz-Szene nicht mehr wegzudenken
ist. 1961 Familiengründung: Ehefrau Sigrid, Sohn Reiner, geb. 1962,
Tochter Uta, geb. 1964 (Enkel Moritz, geb. 1990).
Von 1970 bis 1972 Begleit-Pianist von Udo Jürgens. Auftritte mit
Attilla Zoller, Klaus Doldinger, Benny Bailey, Art Farmer, Charly Antolini,
Roman Schwaller und vielen anderen. Mitglied des Dusko Goykovich Quintetts
mit Gianni Basso, Alvin Queen u.a. Teilnahme an den Festivals von Ivrea
und Perugia (Italien) 1985, Kalisz (Polen) 1986, Burghausen 1988, "Finnische
Nacht" der Musikhochschule München 1990, "Nacht der Trommeln"
bei der 3. Münchner Biennale und "Orff in Andechs" 1992,
"Musiknacht im Prinzregenten-Theater" - Musik aus fünf
Erdteilen gegen Krieg und Gewalt und Jazz-Festival Ingolstadt 1993, 4.
Münchner Biennale und "Terpsichore"-Projekt bei der Orlando-di-Lasso-Nacht
im Prinzregenten-Theater 1994, 23. Erdinger Jazztage 2001, Kemptener Jazzfrühling
2002, "Italienische Nacht", Münchner Gasteig, 2002, Bayerischer
Jazzpreis 2005. Ehrenpreis des Schwabinger Kunstpreises 2007.
Der in Heilbronn am Neckar geborene Pianist und Komponist Joe Kienemann
sieht seine Musik als Modern Jazz im Sinne von komponierter und improvisierter
zeitgenössischer Kammermusik, die an Intellekt und Emotion gleichermaßen
appelliert, sich dem Bebop, Latin- und Funk-Jazz ebenso verbunden weiß,
wie sie fest in der europäischen Musiktradition verwurzelt ist. Der
Pastorensohn ist Hobby-Koch und Wanderfreund, verehrt J.S. Bach, Charlie
Parker und Paquito d' Rivera, hasst Dummheit, Schwerkraft und große
Salatblätter.
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